FAQ
Ergonomie
Die Ergonomie beschreibt die Anpassung der Arbeit an die Fähigkeiten und Eigenschaften des Menschen (Verhältnisergonomie) sowie das Training des Menschen auf eine für das muskuloskelettale System schonende Verhaltensweise (Verhaltensergonomie).
Bei der Verhaltensergonomie wird der Mensch auf ein körperschonendes Bewegungsverhalten trainiert und sensibilisiert.
Dies gibt einen die Fähigkeit sich so zu bewegen bzw. zu verhalten, dass die Kräfte, die im Alltag auf den Körper wirken (zB beim Heben und Tragen), möglichst breit auf den Körper verteilt werden. So können Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) vermieden werden.
Die Verhältnisergonomie stellt sicher, dass die Arbeitsumgebung und die Arbeitsmittel menschengerecht gestaltet sind.
Bei der Gestaltung der Arbeitsumgebung wird vor allem auf die räumlichen Gegebenheiten, das Inventar sowie die Licht-, Luft- und Lärmverhältnisse geachtet. Zudem werden auch Funkstrahlungen, die beim Menschen Beschwerden auslösen könnten (zB Kopfschmerzen) berücksichtigt.
Hinsichtlich der Arbeitsmittel, wird vorwiegend darauf geachtet, dass diese für die durchzuführende Tätigkeit geeignet sind bzw. dass diese den Anforderungen des Menschen entsprechen (zB Links- und Rechtshänder).
Die Ergonomie findet in fast jeder Lebenslage einen Bezugspunkt.
Sie beeinflusst wie:
- Produkte designet werden (Produktergonomie),
- Software benutzerfreundlicher und barrierefreier wird (Softwareergonomie bzw. UI/UX Design)
- Arbeitsplätze menschengerecht gestaltet werden, sodass die Sicherheit und der Gesundheitsschutz sichergestellt sind (Verhaltens- und Verhältnisergonomie),
- Stress und psychische Belastungen reduziert werden können (Selbstorganisation) und
- der körperliche Energiehaushalt mittels Ernährung, Ausgleich und Entspannung gestärkt werden können.
Unter Ergonomie am Arbeitsplatz versteht man die Anpassung der Arbeitsplatzverhältnisse an die Fähigkeiten und Eigenschaften des Menschen und zusätzlich das Training des menschlichen Bewegungsverhaltens zur Schonung des Bewegungsapparates.
Die ergonomischen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsplatzverhältnisse werden je nach Arbeitsplatz entweder auf das Individuum (zB fixer Montageplatz oder Büroplatz) oder für mehrere Personen (zB Job-Rotation oder mehrere Personen auf einem Arbeitsplatz) entwickelt und umgesetzt.
Grundsätzlich gilt, dass die ergonomische Denkweise sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld praktiziert werden kann und sollte. Denn auch zu Hause, zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder in der Hobbywerkstatt, wird eine Arbeit verrichtet.
Ergonomische Arbeitsbedingungen liegen vor, wenn der Arbeitsplatz:
- keine unmittelbaren Gesundheitsschäden verursacht (Arbeitsausfälle vorbeugen),
- keine langfristigen Gesundheitsschäden verursacht (Berufskrankheiten bzw. arbeitsbedingte Erkrankungen),
- keine Monotonie, Über- oder Unterforderung, soziale Isolation oder psychische Beeinträchtigung verursacht,
- so gestaltet ist, dass die individuellen Eigenschaften der Personen (Größe, Belastbarkeit, …) berücksichtigt werden, sodass die Aufgabe ohne Gesundheitsschädigungen durchgeführt werden kann und
- es ermöglicht wird, sich persönlich weiterzuentwickeln bzw. fortzubilden.
Das Ziel liegt darin, die Arbeitsbedingungen an den Menschen anzupassen und nicht umgekehrt.
Zudem gilt es den individuellen Gesundheitsschutz zu sichern und die Arbeit human zu gestalten, also so, dass auch die Psyche des Arbeitnehmers geschützt wird.
Die Arbeitsplatzkomponenten und Arbeitsabläufe sollten schlussendlich so gestaltet sein, dass die Beschäftigten vor körperlichen Schäden geschützt werden und beschwerdefrei arbeiten können.
Die Leistungsfähigkeit und Motivation der MitarbeiterInnen wird durch die Anwendung der ergonomischen Denkweise forciert.
Da ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze zu einer Reduktion von Arbeitsausfällen führen, können sich die Arbeitgeber Kosten, die durch Arbeitsausfälle der MitarbeiterInnen entstehen, sparen.
Durch die Einhaltung von ergonomischen Maßnahmen, wird es den Beschäftigten ermöglicht beschwerdefrei zu arbeiten und sich vor körperlichen Schäden zu schützen.
- Grenzwert-Ergonomie: Die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen werden eingehalten (zB Lärmgrenzen)
- Individual-Ergonomie: Die Arbeitsplatzverhältnisse werden auf die einzelnen Personen individuell angepasst.
- System-Ergonomie: Es wird bei der ergonomischen Gestaltung auf das komplexe Ganze geachtet. Dazu gehört die Architektur, die Organisation, die eingesetzten Technologien, der Mensch und sein Verhalten sowie das Thema Sicherheit.
- Produkt-Ergonomie: Produkte werden einerseits so entworfen, dass sie benutzerfreundlich sind und ein hohes Komfortempfinden beim Konsumenten auslösen. Andererseits wird bei der Produktentwicklung auch darauf geachtet, dass die Herstellung des Produktes so körperschonend wie möglich erfolgen kann (zB Schrauben sind einfach zu montieren und leicht zugänglich)
- Produktions-Ergonomie: Dabei werden Arbeitsplätze in der Produktion oder im Dienstleistungsbereich so prozessorientiert und ergonomisch (menschengerecht) wie möglich gestaltet.
- Software-Ergonomie: Bei der Softwareentwicklung wird darauf geachtet, dass die Benutzeroberfläche barrierefrei gestaltet ist (Behindertengleichstellungsgesetz), um die Mensch-System-Interaktion zu vereinfachen.
Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) sind Erkrankungen, die den Stütz- und Bewegungsapparat betreffen. Dazu gehören zum Beispiel die Wirbelsäule, Muskeln, Sehnen und Gelenke.
In den meisten Fällen zeigen sich MSE durch Gelenks- oder Knochenerkrankungen, Muskelverletzungen oder Schmerzen im Bereich des Nackens oder Rückens.
Durch Stress oder schlechte Arbeitsplatzbedingungen, aber auch durch die Tätigkeit selbst, zum Beispiel durch häufiges Heben und Tragen von schweren Lasten bzw. durch langes Sitzen können sogenannte arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen ausgelöst werden.
Logistik
Unter Logistik versteht man, dass
- das richtige Produkt, mit
- den richtigen Informationen,
- zum richtigen Zeitpunkt,
- am richtigen Ort,
- in der richtigen Menge und
- der richtigen Qualität
beim Kunden bereitgestellt wird.
Was „richtig“ ist bestimmt der Kunde.
Supply Chain Management definiert sich über die Zusammenarbeit aller in der Wertschöpfungskette (Supply Chain) agierenden Teilnehmer.
Das Ziel der Zusammenarbeit ist es den Finanz-, Informations- und Materialfluss unter den Netzwerkteilnehmern möglichst effizient und effektiv zu gestalten, um die Bedürfnisse und Erwartungen der Endkunden bestmöglich zu befriedigen.
Damit eine Supply Chain erfolgreich sein kann, muss unter allen Netzwerkteilnehmer, vom Rohstofflieferanten bis hin zum OEM (Endfertiger), ein hohes Maß an Transparenz vorliegen.
Die Intralogistik oder auch internes Supply Chain Management genannt, beschäftigt sich mit der kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen und Abläufen innerhalb eines Unternehmens bzw. einer Organisation.
Eine auf die Unternehmensstrategie abgestimmte Intralogistik ist der Garant für mehr Effizienz und Effektivität innerhalb eines Betriebes.
Intralogistik ist eine Schlüsselkomponente des Lean-Gedanken.
Um die Unternehmensstrategie erfolgreich umsetzen zu können, muss auch die Logistik-Strategie auf diese abgestimmt sein.
Die Intralogistik ist nicht nur für die Bereitstellung der Waren in der Produktion zuständig, sie beschäftigt sich auch in hohem Maße mit der Reduktion von Verschwendungen aller Art (Zeit, Wegstrecken, Handlingsstufen, …) sowie der optimalen Gestaltung von Arbeitsplätzen und Lager.
Die Intralogistik stellt sicher, dass die internen Abläufe klar und eindeutig sind.
Dadurch können Verschwendungen vermieden und der Arbeitsalltag vereinfacht werden. Das Resultat ist eine effizientere Arbeitsweise, wodurch unnötige, kostentreibende Arbeitsschritte vermieden werden. Was bleibt ist mehr Gewinn.
Im Bereich der Intralogistik ist es wichtig, dass die Logistik-Strategie mit den Unternehmenszielen einher geht.
So müssen Hersteller von Produkten mit hohem Automatisierungsgrad ganz anders agieren, als jene Unternehmen, die Produkt mit großer Variantenvielfalt herstellen.
Bei der Intralogistik geht es vor allem Darum die Gewinne zu maximieren, in dem man die Prozesskosten minimiert. Ob dabei eine Anpassung der Arbeitsplätze und/oder der Lagerstruktur ausreicht, oder ob man dazu ein hochtechnologisches, automatisiertes Hochregallager bauen muss, hängt immer vom den individuellen Eigenschaften und Zielen des Unternehmens sowie dessen physischer Umgebung (Gebäude, Technologien, Maschinen, …) ab.
Jeder, unabhängig, ob es sich um einen herstellenden Betrieb, ein Krankenhaus oder eine Gastronomie handelt.
Die Intralogistik ist genauso wie die Ergonomie in allen Branchen relevant. Wenn man weiß was man tut und das in einem geregelten, klar definierten Ablauf, dann spart man sich unnötige Aufwände.
Wenn man Arbeitsabläufe kontinuierlich verbessert, wird sich der Output immer gewinnbringender gestalten und dessen Qualität sich stetig steigern.
Im Bereich der Logistik und Intralogistik bemüht man sich stets darum, die Arbeitsabläufe so effizient und effektiv wie möglich zu gestalten. Dabei muss verstärkt darauf geachtet werden, dass die einzelnen Arbeitsschritte möglichst einfach vom Menschen durchgeführt werden können, so dass dieser seine maximale Leistungsfähigkeit erbringen kann und langfristig seine Arbeitsfähigkeit aufrechterhält.
Die Logistik trifft sich mit der Ergonomie vor allem in punkto Organisationsmanagement. Denn je einfacher und klarer die Prozesse im Arbeitsalltag sind, desto weniger sind die MitarbeiterInnen von Stress und körperlichen Belastungen geplagt. Dadurch werden das körperliche Wohlbefinden sowie die Motivation der MitarbeiterInnen gefördert und Kosten, die Aufgrund von Arbeitsausfällen bzw. durch Ineffizienzen entstehen, stark reduziert.
Unternehmen, die sowohl ihre logistischen Abläufe auf ihre Unternehmensstrategie abgestimmt haben als auch die ergonomische Denkweise in die Unternehmenskultur integriert haben, sind resilienter, da die MitarbeiterInnen sich verstärkt mit dem Unternehmen identifizieren können und somit Veränderungen in Prozessen positiv gegenüberstehen.